Leewelle am Hasselberg (Rumbecker Forst) im Bereich der Schaumburg bei Hessisch-Oldendorf
[Rolf Müller]

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Im Internet-Auftritt "mittelgebirgswelle.de" gibt´s viele schöne Wellenflugberichte. Ich glaube, so mancher Segelflieger möchte das auch erleben. Nur: wie findet man die Wellen ??

Nach meinen bisherigen Erfahrungen (ich bin kein "Profi", aber bei allen Flügen waren Welle und Einstieg sehr ähnlich !), versuche ich einmal, ein "Rezept" für die Schaumburgwelle zu geben. Vielleicht folgen ja andere
erfahrenere Flieger meinem Beispiel (und veröffentlichen ebenfalls Tipps), so dass es leichter wird, Wellenflüge zu planen und durchzuführen.

Nun zum "Rezept" für weniger Erfahrene: Die Schaumburgwelle erreicht man "klassisch" im Hangflug. Das ist einfach, denn es gibt keine extremen Rotorturbulenzen zu überwinden, und Außenlandungen sind vermeidbar. Eine Startmöglichkeit per Winde besteht auf dem Flugplatz Porta Westfalica. Das klappt an Wochenenden problemlos, und werktags zumindest in den NRW-Schul-Herbstferien. Fremde Flieger sind willkommen. Ich fand die Hilfsbereitschaft immer "klasse" ! Zu anderen Zeiten besteht F-Schlepp-Möglichkeit nach Absprache. Tel-Nr. der Vereine gibt´s im Internet, dort nachfragen. F-Schlepp geht natürlich auch von anderen Plätzen, z.B. Bückeburg (Segelfluggelände) oder Rinteln. Bei passender Windrichtung (180°-230°) ist es ziemlich problemlos, vom Haupthang an der Porta am Wesergebirge entlang im Hangflug zur Schaumburg zu fliegen. An Werktagen benötigt man allerdings die Freigabe zum Durchflug der Kontrollzone Bückeburg (122,100 MHz), was nach meiner Erfahrung auch immer problemlos und freundlich funktioniert. Frequenzen: Porta Info = 122,375 MHz, Porta Hangflugfrequenz: 122,800 MHz.  In Rinteln oder an der Schaumburg kommt man dann meist mit 500 - 900 m über Porta an. Ist der Bodenwind mehr Süd als Südwest, kann man schon am östlichen Stadtrand von Rinteln ("R" auf der Karte) nach der Welle suchen. Klassisch fliegt man aber bis zur Schaumburg (Karte !) weiter. Der Hang direkt an der Schaumburg ist relativ hoch, so dass man dort "Höhe" machen kann und dies auch sollte ! (Tipp: Das Ganze klappt am besten, wenn man am Haupthang der Porta bereits maximale Höhe gemacht hat.) Dann fliegt man gegen den Wind vor in Richtung der "Sieben Seen" (mit "7" gekennzeichnet) oder zu der in deiner Karte nicht eingezeichneten, aber sehr gut sichtbaren Brücke der Bundesstraße über die Bahnlinie ("B"). Bei ausreichender Höhe (über 600 m !) kann man (falls man die Welle nicht schon gefunden hat) noch zu den Hafenbecken (es sieht jedenfalls so aus) von Hessisch Oldendorf vorfliegen: "H". Findet man keine Welle, rechtzeitig zur Schaumburg zurück fliegen, Höhe machen und es nochmal versuchen. In Hangkantenhöhe (250 m über Porta) an der Schaumburg ankommen, klappt zwar "oft", aber: auch "Experten" sind dort schon außengelandet. Bei Cu-Thermik kann man die Cu zum Vorfliegen nutzen (hat bei einigen geklappt, bei mir bisher nicht). Dann aber trägt der Hang nicht regelmäßig. Also: mit ausreichender Höhe zur Schaumburg zurück fliegen.

Tipps zur Wetterlage: Wenn die thermisch labile Schicht nicht so hoch ist (800 m oder weniger), kann man am Haupthang (Porta)  über diese Schicht in den laminaren Hangwind steigen. Manche sagen wohl "Luvwelle" dazu. Ob das nun Welle ist oder nicht, überlasse ich den Experten. Jedenfalls sollte man das ausnutzen. Dann fliegt man nämlich ohne großen Höhenverlust im laminaren Bereich zur Schaumburg. Das bringt Vorteile: Manchmal existiert die Welle im turbulenten Bereich nicht, wohl aber in der laminaren Schicht darüber.

Der Rückflug zur Porta: aus der Welle bei wenig Bewölkung kein Thema. Aber häufig sind die Wellenwetterlagen am Wesergebirge nicht störungsfrei ! Bei viel Bewölkung, evtl. mit einsetzendem leichtem Regen oder Schauern man beachten, dass der Wind oft über 230° hinaus auf West dreht. Dann hat man auf dem Rückflug fast genau Gegenwind, und der Hang bei Rinteln trägt schlecht oder gar nicht! Dann kann man für die ca. 25 km Luftlinie locker deutlich über 1000 m Höhe "platt" machen. Trotzdem: Rückflug am Hang bis zum Haupthang der Porta. Also: über die Weser nach Westen fliegen (ca. 1-2 km über das Denkmal hinaus)! Dann erst in die Platzrunde von Porta. Beim Direktanflug auf Porta vom Hang östlich der Weser (dort steht ein Fernsehsender) gibt es zwar reichlich Außenlandefelder, aber die wurden auch schon öfters getestet. 


Das Wellengebiet