Im Internet-Auftritt "mittelgebirgswelle.de"
gibt´s viele schöne Wellenflugberichte. Ich glaube, so mancher Segelflieger möchte
das auch erleben. Nur: wie findet man die Wellen ??
Nach meinen bisherigen Erfahrungen (ich bin kein "Profi", aber bei
allen Flügen waren Welle und Einstieg sehr ähnlich !), versuche ich einmal,
ein "Rezept" für die Schaumburgwelle zu geben. Vielleicht folgen ja
andere
erfahrenere Flieger meinem Beispiel (und veröffentlichen ebenfalls Tipps), so
dass es leichter wird, Wellenflüge zu planen und durchzuführen.
Nun zum "Rezept" für weniger Erfahrene: Die Schaumburgwelle erreicht
man "klassisch" im Hangflug. Das ist einfach, denn es gibt keine
extremen Rotorturbulenzen zu überwinden, und Außenlandungen sind vermeidbar.
Eine Startmöglichkeit per Winde besteht auf dem Flugplatz Porta Westfalica. Das
klappt an Wochenenden problemlos, und werktags zumindest in den
NRW-Schul-Herbstferien. Fremde Flieger sind willkommen. Ich fand die
Hilfsbereitschaft immer "klasse" ! Zu anderen Zeiten besteht
F-Schlepp-Möglichkeit nach Absprache. Tel-Nr. der Vereine gibt´s im Internet,
dort nachfragen. F-Schlepp geht natürlich auch von anderen Plätzen, z.B. Bückeburg
(Segelfluggelände) oder Rinteln. Bei passender Windrichtung (180°-230°) ist
es ziemlich problemlos, vom Haupthang an der Porta am Wesergebirge entlang im
Hangflug zur Schaumburg zu fliegen. An Werktagen benötigt man allerdings die
Freigabe zum Durchflug der Kontrollzone Bückeburg (122,100 MHz), was nach
meiner Erfahrung auch immer problemlos und freundlich funktioniert. Frequenzen:
Porta Info = 122,375 MHz, Porta Hangflugfrequenz: 122,800 MHz. In Rinteln
oder an der Schaumburg kommt man dann meist mit 500 - 900 m über Porta an. Ist
der Bodenwind mehr Süd als Südwest, kann man schon am östlichen Stadtrand von
Rinteln ("R" auf der Karte) nach der Welle suchen. Klassisch fliegt
man aber bis zur Schaumburg (Karte !) weiter. Der Hang direkt an der Schaumburg
ist relativ hoch, so dass man dort "Höhe" machen kann und dies auch
sollte ! (Tipp: Das Ganze klappt am besten, wenn man am Haupthang der Porta
bereits maximale Höhe gemacht hat.) Dann fliegt man gegen den Wind vor in
Richtung der "Sieben Seen" (mit "7" gekennzeichnet) oder zu
der in deiner Karte nicht eingezeichneten, aber sehr gut sichtbaren Brücke der
Bundesstraße über die Bahnlinie ("B"). Bei ausreichender Höhe (über
600 m !) kann man (falls man die Welle nicht schon gefunden hat) noch zu den
Hafenbecken (es sieht jedenfalls so aus) von Hessisch Oldendorf vorfliegen:
"H". Findet man keine Welle, rechtzeitig zur Schaumburg zurück
fliegen, Höhe machen und es nochmal versuchen. In Hangkantenhöhe (250 m über
Porta) an der Schaumburg ankommen, klappt zwar "oft", aber: auch
"Experten" sind dort schon außengelandet. Bei Cu-Thermik kann man die
Cu zum Vorfliegen nutzen (hat bei einigen geklappt, bei mir bisher nicht). Dann
aber trägt der Hang nicht regelmäßig. Also: mit ausreichender Höhe zur
Schaumburg zurück fliegen.
Tipps zur Wetterlage: Wenn die thermisch labile Schicht nicht so hoch ist (800 m
oder weniger), kann man am Haupthang (Porta) über diese Schicht in den
laminaren Hangwind steigen. Manche sagen wohl "Luvwelle" dazu. Ob das
nun Welle ist oder nicht, überlasse ich den Experten. Jedenfalls sollte man das
ausnutzen. Dann fliegt man nämlich ohne großen Höhenverlust im laminaren
Bereich zur Schaumburg. Das bringt Vorteile: Manchmal existiert die Welle im
turbulenten Bereich nicht, wohl aber in der laminaren Schicht darüber.
Der Rückflug zur Porta: aus der Welle bei wenig Bewölkung kein Thema. Aber häufig
sind die Wellenwetterlagen am Wesergebirge nicht störungsfrei ! Bei viel Bewölkung,
evtl. mit einsetzendem leichtem Regen oder Schauern man beachten, dass der Wind
oft über 230° hinaus auf West dreht. Dann hat man auf dem Rückflug fast genau
Gegenwind, und der Hang bei Rinteln trägt schlecht oder gar nicht! Dann kann
man für die ca. 25 km Luftlinie locker deutlich über 1000 m Höhe
"platt" machen. Trotzdem: Rückflug am Hang bis zum Haupthang der
Porta. Also: über die Weser nach Westen fliegen (ca. 1-2 km über das Denkmal
hinaus)! Dann erst in die Platzrunde von Porta. Beim Direktanflug auf Porta vom
Hang östlich der Weser (dort steht ein Fernsehsender) gibt es zwar reichlich Außenlandefelder,
aber die wurden auch schon öfters getestet.
Das Wellengebiet