Leewellenflug am Brocken (Harz) vom 13.06.09
[Karl-Heinz Dannhauer, Aschersleben
/Leipzig-Oschatz]
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Ich war heute bei straffem Westwind mit der Stemme am Brocken in der Leewelle !
Es ging sehr schwach los !
Hab dann knapp unter FL 100 bei immer noch 1m/sec Steigen aufgehört.

Bericht von Karl-Heinz:
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Datum: 13.06.2009
Zeitbezugssystem:  UTC
Startzeit: 09:10
Landezeit: 13:10
Startort: Aschersleben
Flugzeugtyp: Stemme S10
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Einstieg in die Welle: Im Lee des Brockens auf seiner Südostseite
Einstieg aus:       Motorflug
Einstieg in Höhe: 1900 m
Steigwerte: 0,7-1 m/s
Erreichte Höhe:     3000m im Brockenlee
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Höhenwindrichtung: 270-300°
Höhenwindstärke: 35-60 km/h
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Ich konnte am 13.06.09 einen sehr interessanten Wellenflug am Brocken durchführen. Während alle anderen Segelflieger im nordöstlichen Deutschland mit Basishöhen um die 1300m MSL zurechtkommen mussten ging es am Brocken bis auf 3000m – mit einer entsprechenden Freigabe wär es sicher noch deutlich höher gegangen. 

Ich hatte mir bereits sehr früh am Tag die Sat-Bilder, Windkarten und Temps runtergeladen und mir auf der Seite von Hendrik Hoeth (RASP) die gerechneten Temps vom Brocken (siehe Abbildung) angeschaut. 


RASP-Vorhersagetemp Brocken 6:00 UTC

Da der Wind sehr konstant vom Boden bis in große Höhen aus West bis Nordwest mit 40-60 km/h wehte, wollte ich unbedingt versuchen am Harz, der ja damit an der Längsseite angeblasen wurde, in die Welle einzusteigen. Mit Start in Aschersleben gegen 9.00 UTC bin ich dann direkt zum Brocken geflogen. Bei knapp 1900m direkt hinter dem Brocken habe ich das Triebwerk abgestellt und bin dann zunächst mit ca. 0,5m/sec und später durchschnittlich mit 0,7m/sec weiter gestiegen (siehe Abbildung). Trotz vieler Versuche doch noch etwas mehr Steigen durch Verlagerung rauszuholen blieb es bei max. Steigwerten um 1m/sec.

Der Wind am Brocken beim Einstieg betrug ca. 40 km/h und wehte aus 280 Grad. Mit größerer Höhe nahm der Wind auf ca. 60km/h zu und drehte weiter auf Nord.

Das Besondere an diesem Tag war also, das bei dieser Windrichtung  – also  fast genau auf die Nordwestspitze des Harzes zu -  die „Bug-Welle“ (sozusagen)  des Harzes für einen Wellensegelflug genutzt werden konnte.


Brocken in Windrichtung