Leewellenflüge am Harz  vom 21.10.08
[Karl-Heinz Dannhauer, Leipzig-Oschatz / Aschersleben]

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Datum: 21.10.2008
Zeitbezugssystem:  UTC
Startzeit: 07:30
Landezeit: 13:00 (Frontdurchgang)
Startort: Aschersleben
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: LS 3a (Streichert); Jantar Standard (Barthel);  Mini Nimbus (Krause); LS 3a (Marko); Astir (Truschkewitz), Jantar Standard (Stanek); Club Libelle (Kislat); Foka (Gutenmorgen); Stemme S 10 (Dannhauer)
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Bodenwindrichtung: ca. 240° (FP Aschersleben)
Bodenwindstärke:  2-7 kt
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Einstieg in die Welle: ca. 7.40 Uhr,  Linie Hoym (UL-Platz) – Reinstedt  westl. Aschersleben
Einstieg aus: F-Schlepp
Einstieg in Höhe: ca. 1400m ( 1x 750m über Grund !)
Steigwerte: bis ca. 1,5m/s (max. 2 m/s)
Erreichte Höhe: 2900m
Ausdehnung des Steiggebietes: ein konstntes Steiggebiet 5-10 km (siehe Abbildung)

Freie Schilderung:

Entsprechend der Vorhersagen war für den 21.10.08 nochmals eine Wellensituation am Harz angesagt. Ca. 11 UTC sollte die Kaltfront Aschersleben passieren und natürlich dadurch einige Zeit vorher die Wellenlage am Harz beenden. So hatten wir uns in Aschersleben wieder auf einen Frühstart eingerichtet und waren gegen 6.00 UTC startbereit.


Abbildung 1: In der Windkarte im 900 hPa Niveau ist das kräftige Windfeld aber auch der Windsprung nach der Kaltfrontpassage zu erkennen.

Der erste Sondierungsstart mit der Stemme erfolgte bereits kurz nach 6.00 UTC und brachte nur geringes Steigen im Raum Quedlinburg.  Gegen 7.15 UTC startete dann das „Hauptfeld“ und fand auf der Linie Hoym (UL-Platz) – Reinstedt  ca. 11 km westl. Aschersleben ein sehr konstantes und beständiges Aufwindfeld welches mit Auskuppelhöhen um 1400m zuverlässig angeflogen und genutzt werden konnte. Die niedrigste Einstiegshöhe realisierte die Stemme auf dem Rückflug von Quedlinburg (8.20 UTC) aus ca. 750m über Grund.


Abbildung 2: Wellenflüge am 21.10.08 vom Flugplatz Aschersleben aus.

Mehrere Versuche unterschiedlicher Piloten durch konsequentes Vorfliegen noch andere Steiggebiete auszumachen waren nicht sehr erfolgreich.


Abbildung 3: Foto Torsten Kislat beim Vorflug aus 2900m Höhe. Trotz konsequentem Vorfliegen konnte keiner der Piloten das vermeintliche Steiggebiet (dunkle Wellenwolke in Kursrichtung) erreichen.

Mit Herannahen der Kaltfront wurden die Steigwerte immer geringer bis gegen 10.50 UTC nur noch südwestlich des Concordia Sees, also im östlichsten Zipfel des Harzlees, ein Halten der Höhe möglich war. Die heranziehende Front und der damit deutlich nachlassende Wind hatte das Wellensystem schon zu stark beeinflusst.


Abbildung 4: Wind am Brocken. Gegen 13.00 UTC brach das Windfeld mit der Passage der Kaltfront zusammen.

Insgesamt ein Wellentag mit schwachen aber konstanten Steigwerten im äußersten Osten des Wellengebietes. Ab 9.00 UTC hätte die Möglichkeit bestanden im Wellenfenster bis FL 160 zu steigen. Vielen Dank für die Bemühungen zur Höhenfreigabe an die Kameraden in Aschersleben und natürlich an die DFS ! Zwei Segler waren mit Temperatursensor und Datenlogger ausgerüstet und konnten während der Flüge kontinuierlich aufzeichnen. Wir erhoffen uns, nach Auswertung der Messungen interessante Informationen  z.B. zur Lage der Inversionsschichten und zu deren Verhalten bei Annäherung der Kaltfront.

Fotos aus Aschersleben (von Wolfgang Lieder):

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