Datum: 4.3.07
Zeitbezugssystem: UTC
Startzeit: 10:29
Landezeit: 14:06
Startort: Porta Westfalica
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: LS 4
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Bodenwind: Laut Funk Porta: 160-220°, 3-8kt, Böen 12kt
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Einstieg in die Welle: Nördlich der Porta, alte Eisenbahnstrecke
Einstieg aus: F-Schlepp
Einstieg in Höhe: ca. 750 m
Steigwerte: bis 2 m/s
Erreichte Höhe: 1000-1400m, größte Höhe ca. 1550m
Ausdehnung des Steiggebietes: Leebereiche Wiehen- und Wesergebirge
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Höhenwindrichtung: konnte nicht ermittelt werden
Höhenwindstärke: "
Temperaturangaben: Boden: ca. 14°
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Freie Schilderung:
Am Morgen gegen 10 Uhr LOC war am Platz noch
8/8 Bewölkung, es reichte gerade für Motorseglerplatzrunden. Ich startete mit
einem Flugschüler zu einigen Übungsplatzrunden. Gegen 10:30 LOC konnte ich aus
dem Queranflug zur 23 ein deutliches Wellenloch nördlich der Porta erkennen.
Wir flogen bei der nächsten Runde rüber, konnten in 600m das Triebwerk
abschalten und hatten auch mit dem MoSe Spitzensteigwerte von 2m/s, im Schnitt
1-1,5. Wir stiegen bis 900m zwischen den Wolken auf. Nach der Landung in Porta
bereitete ich die LS 4 vor und ließ mich in den Leebereich des Wiehengebirges
schleppen. Schon im Schlepp ab 600m bemerkte man eine deutliche Wellenwirkung.
Ich klinkte in 800 m aus und konnte direkt zwischen den Wolken in einem
Wellenloch wie aus dem Bilderbuch bis auf 1200 m steigen. Vorsichtig habe ich
mich Richtung Westen bis kurz vor Lübbecke (Gehlenbecker Moor) vorgewagt, man
konnte die Höhe konstant halten, oft stand das Vario einfach genau bei 0.
Richtung Osten konnte ich 2 mal vorfliegen, einmal bis zur A2 bei Bad Eilsen.
Dort konnte ich auf ca. 1400 m steigen. Zum Nachmittag hin drehte Wind am Boden
anscheinend immer weiter langsam Richtung SE. Die Welle im Lee des Wesergebirges
brach zusammen. Im Lee des Wiehengebirges gab es dafür während dieser
"Winddrehphase" aber bessere Steigwerte, allerdings nicht wie ich
erwartet hatte, direkt zwischen Gebirge und Minden, sondern über dem
Gehlenbecker Moor. Ich konnte dort bis fast 1600m aufsteigen. Auch einer unserer
Motorsegler konnte bis auf über 1000m in diesem Bereich steigen. Gegen 14:30
LOC verschwand auch diese Welle langsam aber sicher (der Wind hatte noch weiter
auf SE gedreht, aber auch die leichte Thermik spielte hier sicherlich eine
Rolle). Direkt am Hang war es aufgrund des schwachen Windes nicht fliegbar,
einige Drachenflieger konnten sich jedoch halten und bekamen Anschluß an die
leichte sich entwickelnde Thermik. Über dem Platz in Porta konnte ebenfalls thermische
Aufwinde (wenn auch nur schwach) ausmachen. Nach 3,5 h Stunden Flug landete ich
wieder in Porta.
Flugweg - Flughöhe farbcodiert
Flugwege - Steigen/Sinken farbcodiert
Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert
Variogramm - Flughöhe farbcodiert
Vario - Statistik
Flugweg - 3D-Ansicht aus SW Steigen/Sinken
farbcodiert
Ich
habe noch ein wenig im Netz gestöbert und bin auf die folgenden Sat-Bilder von
gestern gestoßen (Achtung: sehr groß, je ca. 5 MB):
http://rapidfire.sci.gsfc.nasa.gov/subsets/?Europe_2_02/2007063/Europe_2_02.2007063.aqua.250m.jpg
http://rapidfire.sci.gsfc.nasa.gov/subsets/?Europe_2_02/2007063/Europe_2_02.2007063.terra.250m.jpg
Auf diesen Aufnahmen, einmal so um die Mittagszeit und einmal Nachmittags (geschätzt
anhand des Wolkenbildes, leider ist keine genaue Zeitangabe vorhanden). Man kann
die Leewelle bzw. das Wolkenloch, in welchem ich gestern geflogen bin finde ich
sehr deutlich erkennen. Am Vormittag/Mittag hatte ich das Gefühl man könne in
den Wolken noch weitere Folgewellen Richtung Norden erkennen, auf dem einen Bild
der Nasa sehe ich das ebenso.
["Image courtesy of MODIS Rapid Response Project at NASA/GSFC"]