Leewellenflüge am Harz vom 25.11.06
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Info von Karl-Heinz (Dannhauer, Oschatz und Aschersleben):

Wir hatten am Samstag weniger Glück - trotz massenhafter Versuche ging es nur sehr schwach und bis max. 2400m MSL obwohl am Brocken durchweg 80-90 km/h Wind aus 220 Grad waren.
Ich hatte den Temp aus Meiningen - da sah man bei ca. 1000 m eine Inversion und zwischen 2600 und 3100m eine Isothermie. Auf jeden Fall kam  das System nicht richtig ins Schwingen !!!
"6 Uhr aufgestanden  und im Dunkel aufgerüstet. Komisches "Wellenbild" bei Sonnenaufgang ! Wind am Brocken 70-90 Km/h (in Böen bis 130 km/h) aus 220 Grad - also optimale Windverhältnisse ! Aber Schauer am Brocken und zum Teil im Lee - ganz ungewöhnlich. Ich war skeptisch hab mich aber zum Frühstart überreden lassen - 3 Stunden Motorlaufzeit - keine Welle im Brockenlee ! Viele Flugzeuge die starteten und wieder landeten. Einfach nicht zu begreifen ! Dann doch eine kleine Welle an einem nichtvermuteten Ort (querab Ballenstedt) bis max. 2400 m NN mit 0,5 m/sec also ganz schwach !?"

 

Alexander (Vonderau, AC Bad Neustadt/Saale):
" Welle war zwar nicht mehr umwerfend, wir sind aber noch bis kurz vor Sonnenuntergang geflogen.
Ich konnte mit der ASH 26 noch ein bißchen querab von Ballenstedt in der Welle fliegen, diese ist dann aber auch wieder zusammen gebrochen.
Roland Henz (FC Heilbronn) kam mit der DG 600 auch noch, wir konnten dann aber nur noch bis Aschersleben abgleiten. Dort war dann aber über eine Stunde noch ein Fliegen zwischen 650 und 850m NN direkt neben dem Flugplatz (Aschersleben) möglich

Bericht von Roland  (Henz, FC Heilbronn):

Ich sende euch angehängt mal meine igc-files vom Samstag, sowie noch einige Fotos. Vielleicht kurz aus meiner Sicht: schon während des Schlepps war außer viel Wind sehr wenig Bewegung in der Luft. Daraufhin ließ ich mich bis etwas östlich Quedlinburg auf über 2000 m schleppen, ohne daß sich etwas wirklich rührte. Südwestlich von Quedlinburg fand ich dann eine schwache Welle, Einstieg bei 26,3 km und Kurs 90° auf Aschersleben, die bei 2450 m nicht mehr ausfliegbar war. Etwa 2 km NÖ von mir bildeten sich dann kurz  Lentis (siehe Foto) , die sich aber wieder auflösten. Ein Abstecher weiter nach NW nach Blankenburg brachte dann zwar wenig Höhenverlust, aber ein Weiterflug schien mir mit zu hohem Risiko einer Außenlandung verbunden Daraufhin flog ich wieder an den ursprünglichen Einstiegsort. Das Steigen wurde übrigens von dem bereits von Jörg geschilderten Limousinenschaukeln angekündigt. Hier war nochmals ein Höhengewinn 500 m bei Steigwerten bis zu 0,7 m/s möglich, bis ich die Welle wieder verlor. Anschließend flog ich ebenso wie Alexander zurück zur Landung nach Aschersleben.
Nach dem Mittagessen sind wir beide nochmals gestartet - vielleicht kann Alexander noch kurz zu diesem Flug was schildern, weil bei mir aufrgund heranziehender Schauer über dem Brocken bereits keine Welle mehr auffindbar war, während Alexander zuvor noch Steigen hatte. Interessanterweise gelang es mir dann aber, direkt am südlichen Platzrand in der Platzrunde parallel zur Bahn ein Steiggebiet zu lokalisieren, das es Alexander und mir dann erlaubte, bis Sunset im Prinzip die Höhe zu halten. Ich persönlich halte das aufgrund der relativ großen Ausdehnung bis ins Stadtgebiet eigentlich eher für eine ganz schwache Wellenerscheinung, aber es ist natürlich nicht auszuschließen, daß die Geländerkontur auch einen Hangeffekt erzeugt.

 

 


Lentis in Richtung Nordost




 

 

Bericht von Carsten (Andresen, Aero Club Schleswig-Kropp):
Ich war gestern am Harz, aber die Welle war nicht "mehr" sehr ausgeprägt. Ich vermute, daß beste Zeitfenster war von Mitternacht bis 9 Uhr morgens.

 

Datum: 25.11.06   
Zeitbezugssystem: MEZ
Höhenbezugssystem: QNH
Flugzeugtyp: Taifun 17E, D-KKGG
Startzeit: 0925
Landezeit: 1307
Startort: Oehna südlich Berlin
Bodenwind Oehna: 180°/15 km/h
Höhenwind Harz in 3000 m: ca. 220-230°/ ca. 80 km/h
Windscherung zwischen 500 und 600 m

Einstieg in die Welle: ca. 1100 östlich Wernigerode

Einstieg aus: Motorflug
Einstieg in Höhe 800 m
Steigwerte: bis 1,0 m/s
Erreichte Höhe 1700 m
Ausdehnung des Steiggebietes: siehe Auswertung

Einstieg in die Welle: ca. 1150 nordnord?ich Wernigerode
Einstieg aus: Motorflug
Einstieg in H? 1600 m
Steigwerte: bis 1,0 m/s
Erreichte Höhe 2200 m
Ausdehnung des Steiggebietes: siehe Auswertung
Photos und Auswertung: http://web.mac.com/candresen/iWeb/Impressionen/25.11.06.html

Freie Schilderung:
Die Vorhersagen für diesen Samstag sahen gut aus. Wir starteten um 0925, mit dabei war Manfred Garben, und waren gespannt, was dieser Wellentag wohl bringen würde. Carsten Lindemann war bereits am Vortag mit einem Discus von Lüsse aus an den Harz geflogen (siehe sein Bericht).
Bereits auf der Höhe von Wittenberg und noch besser von Dessau aus, etwa 80 km östlich vom Brocken, waren klare Wellenstrukturen zu erkennen. Darüber allerdings war der Himmel mit hoher Bewölkung vollständig abgedeckt. Die Wetterberatung hatte auf eine Front hingewiesen, in Magdeburg regnete es leicht.
Im Laufe des weiteren Fluges zum Harz zerfransten die klaren Wellenstrukturen immer mehr. Am Harz angekommen, war das Bild nicht mehr so prächtig. Erst östlich Wernigerode fanden wir leichtes Steigen, das uns auf 1700 m brachte, zusammen mit Karl-Heinz Dannhauer in der Stemme und noch zwei weiteren Segelflugzeugen.
Als das Steigen auf Null zurückging, flogen wir nach Westen ab, dort waren nördlich Wernigerode noch leichte Wellenstrukturen zu erkennen. Zu der Zeit regnete es bei  Wernigerode. Deutlich nordnordöstlich Wernigerode fanden wir wieder leichtes Steigen, das uns bis auf 2200 m brachte. Mit S? fliegend, befanden wir uns über Staubewölkung des Harzes. Insgesamt sahen die Wolken schon "milchig" aus, so wie ich es von Warmlufteinfluß an anfangs guten Thermiktagen her kenne. Die Photos geben diese Stimmung wieder.
Gegen 1230 flogen wir zurück nach Oehna, wo wir kurz nach 1300 landeten.
Diverse Photos und Auswertungen findet Ihr auf der oben angegebenen Webseite.


09:47, Wittenberg, Blick W



10:09, Dessau, Blick W



12:34, nördlich Wernigerode, Blick E



12:35, nördlich Wernigerode, Blick E

Flüge:

 


Flugweg - Flughöhe farbcodiert

 


Flugweg - Steigen/Sinken farbcodiert 

 


Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert


Variogramm - Flüge  farbcodiert (vgl.o.)

 


3D-Ansicht - Flughöhe  farbcodiert (Blick aus SE)

 


3D-Ansicht - Steigen/Sinken farbcodiert (Blick aus SE)