Situationsschilderung:
Gestern (16.05.04) machte sich über den gesamten Tagesverlauf eine deutliche
Inversion schon dadurch bemerkbar, daß die Cu-Tops offenbar einer deutlichen
Abtrocknung unterlagen. Im Fluge war ja dann auch die Dunstgrenze zu beobachten.
Darüber gab es noch zwei weitere Isothermien. Wind bliebe zu
diskutieren... (Vgl. Temp Bergen - unten).
Nachmittags scheint es in der Höhe feuchter geworden zu sein (Kondensstreifen!), so daß zuerst in NW dann nach SE fortschreitend Ac lent (teilweise fein mehrschichtig) über einer augenscheinlich örtlich in Schwingung versetzten Grenzschicht zu beobachten waren (Foto gegen 18:00 MESZ, EDVA (Gandersheim) Blick NW). Die Frage, ob die Wellen orografisch ausgelöst wurden, erscheint sehr fraglich und muß wohl offen bleiben.
Bericht von Töffi:
Ich habe mit dem D-KOND in ruppiger Thermik herumgekämpft, die mich mit immer 2
Metern (leider einen halben Kreis hoch, einen halben Kreis runter) meist in 600
m hat hängenlassen. Als ich dann eine Weile im Bereich Vogelbeck-Salzderhelden
kämpfte, fand ich, dass die Bewölkung trotz des starken Windes ziemlich
ortsfest war. Der einzige gute Bart des Tages, der mich dort bis an die Basis
brachte, verlockte mich, mal nachzusehen was drüber war, und ich bin mit
Motorkraft on top gestiegen, d.h. bis 1500 m (Tops bei ca. 1300 m), um mein
Wellenerlebnis vom Karfreitag 2003 zu überprüfen. Dabei sah ich zwar die schönen
Lentis im Norden, aber sonst Fehlanzeige - es ging schön laminar wieder runter,
auch vor den Wolken, eigentlich überall.
Bericht von Jakob:
Ich bin zweimal mit der Ka 8 gestartet, und zwar von halb vier bis kurz nach
fuenf und dann noch mal von halb sechs bis ca. halb sieben. Bei beiden Fluegen
bin ich die sehr markante (und offenbar oefters vorkommende) Wolkenstrasse
entlanggeflogen, die von Foerste ueber Bad Gandersheim bis hinter Alfeld
reichte, genau parallel zu den Hoehenzuegen um Alfeld (und parallel zur
Windrichtung?)
Das Steigen war natuerlich schwach unter der Inversion, aber recht zuverlaessig
und mindestens ueber die drei Stunden auch praktisch ortsfest. Beim zweiten Flug
habe ich die Basis durch die Fetzen ueberstiegen, um auf die Hoehe der
fantastisch sichtbaren Inversion zu kommen, und war am Schluss maximal 1200m
ueber EDVA hoch. Ca 5km suedoestlich vom Segelfluggelaende "An den Sieben
Bergen" stand eine flache Wolke, die ich fuer eine Lenti hielt. Vielleicht
war's aber auch nur ein eigenartig an der Inversion auseinandergelaufener Cu.
Ich bin darauf zugeflogen, aber mit der Ka 8 war ich 2-3km davor schon auf 750m
runter und wollte keine Aussenlandung riskieren, weil von uns schon zwei Leute
ueberland waren. Haette gerne mal ausprobiert, ob es darunter Steigen gab.
Ergänzung:
Auch wir waren mit der K13 nachmittags 1,5 Std. unter dem von Jakob
beschriebenen Wolkenstraßenteil zwischen Gan und Alf unterwegs - da war von
Lentis aber noch nichts zu sehen. Trotzdem erstaunlich, wie örtlich konstant
die thermische Konvektion dort war. Basis war 1.000m QNH Gan (245m), Steigwerte
bis zu 3m rund ("gefühlt integriert" - also zu hoch...), wenn auch
manchmal schwierig zu finden - demnach offenbar wesentlich besser als bei Töffi.